Stufen
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegensenden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden ...
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
(Hermann Hesse)
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Sunday, September 4, 2011
Thursday, December 30, 2010
Transzendenz der Subordination
Vielleicht kommt einmal die Zeit, in der
...die Natur nicht mehr ausgebeutet wird,
...kein Tier mehr gequält wird,
...kein Mensch mehr unterdrückt wird und
...jede Liebe gelebt werden darf.
Siddhartha sagt:
"Ich kann denken. Ich kann warten. Ich kann fasten."
...die Natur nicht mehr ausgebeutet wird,
...kein Tier mehr gequält wird,
...kein Mensch mehr unterdrückt wird und
...jede Liebe gelebt werden darf.
Siddhartha sagt:
"Ich kann denken. Ich kann warten. Ich kann fasten."
Monday, December 13, 2010
Aufhebung der leidvollen Individuation
Jede Geburt bedeutet Trennung vom All, bedeutet Umgrenzung, Absonderung von Gott, leidvolle Neuwerdung. Rückkehr ins All, Aufhebung der leidvollen Individuation, Gottwerden bedeutet: seine Seele so erweitert zu haben, dass sie das All wieder zu umfassen vermag.
(Hermann Hesse, Der Steppenwolf)
(Hermann Hesse, Der Steppenwolf)
Träume darf man nicht festhalten
Ja, man muß seinen Traum finden, dann wird der Weg leicht. Aber es gibt keinen immerwährenden Traum, jeden löst ein neuer ab, und keinen darf man festhalten wollen.
(Hermann Hesse)
(Hermann Hesse)
Ich war selig
Mochte es mir gehen, wie es wolle, ich war selig, diese Frau in der Welt zu wissen, ihre Stimme zu trinken und ihre Nähe zu atmen.
(Hermann Hesse)
(Hermann Hesse)
Das größte Wirkungsfeld
Das Ziel ist dies: mich immer dahin zu stellen, wo ich am besten dienen kann, wo meine Art, meine Eigenschaften und Gaben den besten Boden, das größte Wirkungsfeld finden. Es gibt kein anderes Ziel.
(Hermann Hesse)
(Hermann Hesse)
Der Weg ist uns zuwider
Nichts auf der Welt ist dem Menschen mehr zuwider, als den Weg zu gehen, der ihn zu sich selber führt.
(Hermann Hesse)
(Hermann Hesse)
Das Unmögliche
Damit das Mögliche entstehe, muß immer wieder das Unmögliche versucht werden.
(Hermann Hesse)
(Hermann Hesse)
Sunday, November 28, 2010
Liebe ist die Hauptsache
Die Liebe scheint mir von allem die Haupsache zu sein. Die Welt zu durchschauen, sie zu erklären, sie zu verachten, mag großer Denker Sache sein. Mir aber liegt einzig daran, die Welt lieben zu können, sie nicht zu verachten, sie und mich nicht zu hassen, sie und mich und alle Wesen mit Liebe und Bewunderung und Ehrfurcht betrachten zu können.
(aus Hermann Hesse, Siddhartha: Kapitel "Govinda")
(aus Hermann Hesse, Siddhartha: Kapitel "Govinda")
Weisheit ist nicht (ver)mittelbar
Weisheit ist nicht mittelbar. Weisheit, welche ein Weiser mitzuteilen versucht, klingt immer wie Narrheit.
Wissen kann man mitteilen, Weisheit aber nicht. Man kann sie finden, man kann mit ihr Wunder tun, aber sagen und lehren kann man sie nicht.
(aus Hermann Hesse, Siddhartha: Kapitel "Govinda")
Wissen kann man mitteilen, Weisheit aber nicht. Man kann sie finden, man kann mit ihr Wunder tun, aber sagen und lehren kann man sie nicht.
(aus Hermann Hesse, Siddhartha: Kapitel "Govinda")
Suchen und Finden
Sprach Siddhartha:
"Was sollte ich dir, Ehrwürdiger, wohl zu sagen haben? Vielleicht das, daß du allzuviel suchst? Daß du vor Suchen nicht zum Finden kommst?
Wenn jemand sucht, dann geschieht es leicht, daß sein Auge nur noch das Ding sieht, das er sucht, daß er nichts zu finden, nichts in sich einzulassen vermag, weil er nur immer an das Gesuchte denkt, weil er ein Ziel hat, weil er vom Ziel besessen ist.
Suchen heißt: ein Ziel haben. Finden aber heißt: frei sein, offen stehen, kein Ziel haben."
(aus Hermann Hesse, Siddhartha: Kapitel "Govinda")
"Was sollte ich dir, Ehrwürdiger, wohl zu sagen haben? Vielleicht das, daß du allzuviel suchst? Daß du vor Suchen nicht zum Finden kommst?
Wenn jemand sucht, dann geschieht es leicht, daß sein Auge nur noch das Ding sieht, das er sucht, daß er nichts zu finden, nichts in sich einzulassen vermag, weil er nur immer an das Gesuchte denkt, weil er ein Ziel hat, weil er vom Ziel besessen ist.
Suchen heißt: ein Ziel haben. Finden aber heißt: frei sein, offen stehen, kein Ziel haben."
(aus Hermann Hesse, Siddhartha: Kapitel "Govinda")
Der Fluss - die Einheit
Und wenn Siddhartha aufmerksam diesem Fluß, diesem tausendstimmigen Liede lauschte, wenn er nicht auf das Leid noch auf das Lachen hörte, wenn er seine Seele nicht an irgendeine Stimme band und mit einem Ich in sie einging, sondern alle hörte, das Ganze, die Einheit vernahm, dann bestand das große Lied der tausend Stimmen aus einem einzigen Worte, das hieß Om: die Vollendung.
In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist mit dem Fluß des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig.
(aus Hermann Hesse, Siddhartha: Kapitel "Om")
In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist mit dem Fluß des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig.
(aus Hermann Hesse, Siddhartha: Kapitel "Om")
Weisheit ist die Erkenntnis der Einheit
Langsam blühte, langsam reifte in Siddhartha die Erkenntnis, das Wissen darum, was eigentlich Weisheit sei, was seines langen Suchens Ziel sei. Es war nichts als eine Bereitschaft der Seele, eine Fähigkeit, eine geheime Kunst, jeden Augenblick, mitten im Leben, den Gedanken der Einheit denken, die Einheit fühlen und einatmen zu können. Langsam blühte dies in ihm auf: Harmonie, Wissen um die ewige Vollkommenheit der Welt, Lächeln, Einheit.
(aus Hermann Hesse, Siddhartha: Kapitel "Om")
(aus Hermann Hesse, Siddhartha: Kapitel "Om")
Du bist anders als die meisten Menschen
Siddhartha sagte zu Kamala:
"Du bist wie ich, du bist anders als die meisten Menschen. Du bist Kamala, nichts anderes, und in Dir ist eine Stille und Zuflucht, in welche du zu jeder Stunde eingehen und bei dir daheim sein kannst, so wie auch ich es kann. Wenige Menschen haben das, und doch könnten es alle haben.
Die meisten Menschen sind wie ein fallendes Blatt, das weht und dreht sich durch die Luft, und schwankt, und taumelt zu Boden. Andere aber, wenige, sind wie Sterne, die gehen eine feste Bahn, kein Wind erreicht sie, in sich selber haben sie ihr Gesetz und ihre Bahn."
(aus Hermann Hesse, Siddhartha: Kapitel "Bei den Kindermenschen")
"Du bist wie ich, du bist anders als die meisten Menschen. Du bist Kamala, nichts anderes, und in Dir ist eine Stille und Zuflucht, in welche du zu jeder Stunde eingehen und bei dir daheim sein kannst, so wie auch ich es kann. Wenige Menschen haben das, und doch könnten es alle haben.
Die meisten Menschen sind wie ein fallendes Blatt, das weht und dreht sich durch die Luft, und schwankt, und taumelt zu Boden. Andere aber, wenige, sind wie Sterne, die gehen eine feste Bahn, kein Wind erreicht sie, in sich selber haben sie ihr Gesetz und ihre Bahn."
(aus Hermann Hesse, Siddhartha: Kapitel "Bei den Kindermenschen")
Er sah die Menschen auf eine kindliche oder tierhafte Art dahinleben
So leicht es ihm gelang, mit allen Menschen zu sprechen, mit allen zu leben, von allen zu lernen, so sehr ward es ihm dennoch bewußt, daß etwas sei, was ihn von diesen Menschen trennte, und dieses Trennende war sein Samanatum. Er sah die Menschen auf eine kindliche oder tierhafte Art dahinleben, welche er zugleich liebte und auch verachtete. Er sah sie sich mühen, sah sie leiden und grau werden um Dinge, die ihm dieses Preises ganz unwert erschienen, um Geld, um kleine Lust, um kleine Ehren, er sah sie einander schelten und beleidigen, er sah sie um Schmerzen wehklagen, über die der Samana (Bettelmönch/Asket) lächelt, und unter Entbehrungen leiden, die ein Samana nicht fühlt.
(aus Hermann Hesse, Siddhartha: Kapitel "Bei den Kindermenschen")
(aus Hermann Hesse, Siddhartha: Kapitel "Bei den Kindermenschen")
Er läßt nichts in seine Seele ein, was dem Ziel widerstreben könnte
Ich kann denken. Ich kann warten. Ich kann fasten.
Wenn du einen Stein ins Wasser wirfst, so eilt er auf dem schnellsten Wege zum Grunde des Wassers. So ist es, wenn Siddhartha ein Ziel, einen Vorsatz hat. Er geht durch die Welt hindurch wie der Stein durchs Wasser; er wird gezogen, läßt sich fallen. Sein Ziel zieht ihn an sich, denn er läßt nichts in seine Seele ein, was dem Ziel widerstreben könnte. Jeder kann seine Ziele erreichen, wenn er denken kann, wenn er warten kann, wenn er fasten kann.
(aus Hermann Hesse, Siddhartha: Kapitel "Kamala")
Wenn du einen Stein ins Wasser wirfst, so eilt er auf dem schnellsten Wege zum Grunde des Wassers. So ist es, wenn Siddhartha ein Ziel, einen Vorsatz hat. Er geht durch die Welt hindurch wie der Stein durchs Wasser; er wird gezogen, läßt sich fallen. Sein Ziel zieht ihn an sich, denn er läßt nichts in seine Seele ein, was dem Ziel widerstreben könnte. Jeder kann seine Ziele erreichen, wenn er denken kann, wenn er warten kann, wenn er fasten kann.
(aus Hermann Hesse, Siddhartha: Kapitel "Kamala")
Die innere Stimme
Aber nie hatte er das Selbst gefunden, weil er es mit dem Netz des Gedankens hatte fangen wollen.
Beide, die Gedanken wie die Sinne, galt es zu hören, aus beiden die geheimen Stimmen des Innersten zu erlauschen. Nach nichts wollte er trachten, als wonach die Stimme ihm zu trachten beföhle, bei nichts verweilen, als wo die Stimme es riete.
Warum war Gotama (Buddha) einst, in der Stunde der Stunden, unter dem Bo-Baume niedergesessen, wo die Erleuchtung ihn traf? Er hatte eine Stimme gehört, eine Stimme im eigenen Herzen, die ihm befahl, unter diesem Baume Rast zu suchen. So zu gehorchen, nicht äußerem Befehl, nur der Stimme, so bereit zu sein, das war gut, das war notwendig, nichts anderes war notwendig.
(aus Hermann Hesse, Siddhartha: Kapitel "Kamala")
Beide, die Gedanken wie die Sinne, galt es zu hören, aus beiden die geheimen Stimmen des Innersten zu erlauschen. Nach nichts wollte er trachten, als wonach die Stimme ihm zu trachten beföhle, bei nichts verweilen, als wo die Stimme es riete.
Warum war Gotama (Buddha) einst, in der Stunde der Stunden, unter dem Bo-Baume niedergesessen, wo die Erleuchtung ihn traf? Er hatte eine Stimme gehört, eine Stimme im eigenen Herzen, die ihm befahl, unter diesem Baume Rast zu suchen. So zu gehorchen, nicht äußerem Befehl, nur der Stimme, so bereit zu sein, das war gut, das war notwendig, nichts anderes war notwendig.
(aus Hermann Hesse, Siddhartha: Kapitel "Kamala")
Der Weg ist das Ziel
Siddhartha sagt zu Gotama:
"Ich habe nicht einen Augenblick gezweifelt, daß Du Buddha bist, daß Du das Ziel erreicht hast, das höchste, nach welchem so viele unterwegs sind. Du hast die Erlösung gefunden. Sie ist dir geworden aus deinem eigenen Suchen, auf deinem eigenen Wege, durch Gedanken, durch Versenkung, durch Erkenntnis, durch Erleuchtung. Nicht ist sie dir geworden durch Lehre! Keinem wird Erlösung zuteil durch Lehre! Keinem, o Ehrwürdiger, wirst du in Worten und durch Lehre mitteilen und sagen können, was dir geschehen ist in der Stunde deiner Erleuchtung! Vieles enthält die Lehre des erleuchteten Buddha. Eines aber enthält die so klare, so ehrwürdige Lehre nicht: sie enthält nicht das Geheimnis dessen, was der Erhabene selbst erlebt hat, er allein unter den Hunderttausenden."
(aus Hermann Hesse, Siddartha: Kapitel "Gotama")
"Ich habe nicht einen Augenblick gezweifelt, daß Du Buddha bist, daß Du das Ziel erreicht hast, das höchste, nach welchem so viele unterwegs sind. Du hast die Erlösung gefunden. Sie ist dir geworden aus deinem eigenen Suchen, auf deinem eigenen Wege, durch Gedanken, durch Versenkung, durch Erkenntnis, durch Erleuchtung. Nicht ist sie dir geworden durch Lehre! Keinem wird Erlösung zuteil durch Lehre! Keinem, o Ehrwürdiger, wirst du in Worten und durch Lehre mitteilen und sagen können, was dir geschehen ist in der Stunde deiner Erleuchtung! Vieles enthält die Lehre des erleuchteten Buddha. Eines aber enthält die so klare, so ehrwürdige Lehre nicht: sie enthält nicht das Geheimnis dessen, was der Erhabene selbst erlebt hat, er allein unter den Hunderttausenden."
(aus Hermann Hesse, Siddartha: Kapitel "Gotama")
Sie erkannten ihn - den Buddha - einzig an ...
...der Vollkommenheit seiner Ruhe, an der Stille seiner Gestalt, in welcher kein Suchen, kein Wollen, kein Nachahmen, kein Bemühen zu erkennen war, nur Licht und Frieden.
So wahrlich blickt und schreitet nur der Mensch, der ins Innerste seines Selbst gedrungen ist.
(aus Hermann Hesse, Siddhartha, Kapitel "Gotama")
So wahrlich blickt und schreitet nur der Mensch, der ins Innerste seines Selbst gedrungen ist.
(aus Hermann Hesse, Siddhartha, Kapitel "Gotama")
Friday, October 1, 2010
What is most important in life?
What is most important in life? Loyalty to yourself and loving kindness for others.
Was ist das Wichtigste im Leben? Treue zu sich selbst und Güte zu anderen.
(Hermann Hesse)
Was ist das Wichtigste im Leben? Treue zu sich selbst und Güte zu anderen.
(Hermann Hesse)
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