Das amerikanisch-englische Forscherteam Watson und Crick hat 1953 die Doppelhelix-Form der DNA (desoxyribonucleic acid) oder in Deutsch DNS (Desoxyribonukeinsäure) entdeckt.
Zunächst wurde die chemische Form und Struktur der DNA entschlüsselt. Die Grundbausteine der DNA sind vier verschiedene Arten von Nuklein-Basen (Guanin, Adenin, Thymin, Cytosin), deren Sequenz den genetischen Code darstellt.
Danach begann die Erforschung des eigentlichen DNA-Codes, d.h. die Basensequenz (DNA-Sequenzierung) wurde ermittelt ("entschlüsselt").
Zunächst wurde der genetische Triplett-Code vollständig entziffert, bei dem immer jeweils drei DNA-Basen in eine Instruktion übersetzt werden, um Proteine zu bilden, einen bestimmten Aminosäurenbaustein hinzuzufügen oder den Aufbau eines neuen Moleküls zu unterbrechen.
Die nächste große Aufgabe bestand dann darin, den gesamten genetischen Code eines vollständigen Lebewesens abzubilden. So wurde 1990 von der Regierung das sogenannte Humangenomprojekt initiiert, dessen Aufgabe es war, die menschliche DNA vollständig zu sequenzieren. Im Jahre 1998 startete dann parallel der Biologe und Unternehmer J.Craig Venter sein Konkurrenzprojekt der automatischen Sequenzierung mit der Methode des "Whole Genome Shotgunning". Die Ergebnisse beider Projekte wurden gleichzeitig im Februar 2001 bekanntgegeben, womit erstmalig das gesamte menschliche DNA-Molekül abgebildet werden konnte.
Der menschliche DNA-Code besteht aus ungefähr 3 Milliarden Basenpaaren und ist in jeder menschlichen Körperzelle, also beim Erwachsenen etwa 100 Billion (1014) mal, vorhanden. Die DNA einer einzelnen menschlichen Zelle ist aneinander gereiht etwa 1,80m lang. (Zum Vergleich: Das kleinste bisher quantifizierte bakterielle Genom besitzt ein Blattfloh mit nur knapp 160.000 Basenpaaren im DNA-Molekül, während nach neueren Untersuchungen der Südamerikanische Lungenfisch das mit 78 Milliarden Basenpaaren größte bisher bekannte tierische Genom besitzt.)
Doch nun ging die Arbeit erst richtig los, denn die Ergebnisse des Humangenomprojektes lieferten lediglich die chemische Grundstruktur der menschlichen DNA, also die Sequenz von 3 Milliarden Basenpaaren, vergleichbar mit der Reihenfolge von 3 Milliarden Buchstaben in einem sehr dicken Buch (mit etwa 300.000 Seiten), aber ohne zu wissen zu welcher Sprache diese Buchstabenreihenfolge gehört.
Die besten Wissenschaftler und Computer hatten alle Mühe, die in der chemischen Struktur des Genoms erwarteten Codes zu entdecken. Sie vermuteten einen linearen Aufbau des menschlichen Genoms, d.h. die gesamte Genstruktur des Menschen bestehe aus 3 Milliarden aufeinander folgender DNA-Buchstaben und so suchten die Wissenschaftler nach Symmetrien in dieser Buchstabenfolge, wie sie auch in jeder anderen Sprache auftreten.
Schließlich stellte sich heraus, dass der Mensch erstaunlicherweise weniger codierte Sequenzen - sogenannte Gene - hat, als ursprünglich angenommen. Diese codierten Sequenzen (Gene) geben als Erbeinheiten des lebenden Organismus alle generell menschlichen Attribute und bestimmte Merkmale der Eltern weiter. Es zeigte sich, dass zur Codierung des menschlichen Genoms, also des gesamten DNA-Codes der 23 Chromosomenpaare des eines Menschen, nur etwa 23.000 Gene erforderlich sind.
Noch überraschender war die Erkenntnis, dass nur ein Bruchteil (3-4%) des menschlichen Genoms über Basensequenzen verfügt, die den eigentlichen Gencode ausmachen. Dazwischen gab es große Bereiche (96-97%) nicht codierter DNA, die keinerlei Informationen tragen und daher ursprünglich als "DNA-Müll" (Junk-DNA) bezeichnet wurden.
Nur die proteincodierte DNA trägt einen klaren Code für die Gene, der so offensichtlich ist, dass man die "Start-" und "Stopp-"Marker der Gen-Sequenzen erkennen kann. Ähnlich wie Computercodes ahmte die Chemie dabei nach, was erwartet wurde. Wir haben somit zwar die Rezepte für die Erzeugung der ca 23.000 Schlüsselproteine, die für das menschliche Leben ausschlaggebend sind (nämlich in dem 3-4% codierten Teil der DNA), aber es fehlt noch immer ein umfassendes Verständnis der nicht codierten DNA-Elemente, des sogenannte "DNA-Mülls".
Die Natur ist bekanntermaßen sehr effizient und wirft alles weg, was sie nicht braucht. Daher ist die Annahme, dass nur 3-4% der 3 Milliarden DNA-Teile bereits für alles zuständig sein sollen und somit der Rest nur "untätiger DNA-Müll" ist, nicht unbedingt naheliegend.
Daher kam man nun auf den neuen und noch immer sehr umstrittenen Denkansatz, dass es vielleicht im DNA-Müll gar kein Code nötig ist, weil diese 96-97% der DNA so etwas wie nicht-lineare, quantenähnliche Regeln wären, die den codierten Teil steuern (vergleichbar mit einer Landkarte).
Ein internationales Team von Wissenschaftlern hat nun herausgefunden, dass ein Teil des DNA-Mülls eventuell die Aufgabe hat, Grenzen zu errichten, damit sich die restlichen 3-4% codierter DNA korrekt organisieren können. "Ein Teil des DNA-Mülls könnte als Satzzeichen dienen - Punkte und Kommas -, damit die codierten Teile des Genoms überhaupt einen Sinn ergeben" sagte dazu Victoria Lunyak, eine wissenschaftliche Assistentin an der University of California in San Diego im Jahre 2007.
Zudem hat man herausgefunden, dass die schematische Darstellung der DNA als leiterförmige Doppelhelix kein reales Bild der DNA darstellt. In Wirklichkeit bildet die Doppelhelix DNA keinen geradlinigen Strang sondern "verklumpt" in eine Schleife, d.h. Leitern, die sich um Leitern winden, die sich wiederum um Leitern wickeln.
Diese Schleifenform der DNA legt den Gedanken nahe, dass Strom durch die DNA fließt und sie eventuell sogar ein eigenes Magnetfeld besitzt. Wenn die DNA also ein Magnetfeld besitzt und von Natur aus nichtlinear vermischt ist, könnte das erklären, wie Billionen von DNA-Molekülen im Körper mittels magnetischer Induktion so miteinander kommunizieren, dass sie ein einziges Gesamtbewusstsein eines individuellen menschlichen Körpers bilden können.
(Textpassagen und Inspiration aus Lee Carroll: Kryon - Die 12 Stränge der DNA)
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