So leicht es ihm gelang, mit allen Menschen zu sprechen, mit allen zu leben, von allen zu lernen, so sehr ward es ihm dennoch bewußt, daß etwas sei, was ihn von diesen Menschen trennte, und dieses Trennende war sein Samanatum. Er sah die Menschen auf eine kindliche oder tierhafte Art dahinleben, welche er zugleich liebte und auch verachtete. Er sah sie sich mühen, sah sie leiden und grau werden um Dinge, die ihm dieses Preises ganz unwert erschienen, um Geld, um kleine Lust, um kleine Ehren, er sah sie einander schelten und beleidigen, er sah sie um Schmerzen wehklagen, über die der Samana (Bettelmönch/Asket) lächelt, und unter Entbehrungen leiden, die ein Samana nicht fühlt.
(aus Hermann Hesse, Siddhartha: Kapitel "Bei den Kindermenschen")
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